Fohlen doppelt verputzt
Bereits am Samstag stand das nächste Heimspiel an. Nach zwei Unentschieden gegen Köln und in Frankfurt sollte der Klassiker gegen Gladbach die Wende auch in der Bundesliga bringen.
Am späten Vormittag machten Lyssa und ich uns von Grainau aus auf den Weg in Richtung Meisterstadt. Zunächst deckten wir uns auf dem Viktualienmarkt mit Gewürzen und Ölen für die nächsten Monate ein. Der bekannte Pferdemetzger Wörle bot heiße Fohlen-Bockwurst an. Na logisch, dass es eine bessere Einstimmung gegen Gladbach gar nicht geben konnte. Also sollten die Fohlen erst von uns und dann von unserer Mannschaft verputzt werden.
Da wir das Abendspiel hatten, schauten wir im Tegernseer im Tal bei einem leckeren Hellen die ersten 60 Minuten der Konferenz. Unbeschreibliche Stimmung im Lokal, als die Ingolstädter das 2:0 gegen Dortmund erzielten… Nach längerer Zeit trafen wir auch unseren „60er Freund“ Hansi mal wieder!
Mitte der zweiten Halbzeit machten wir uns auf den Weg Richtung U-Bahn Sendlinger Tor. Wir hatten für das Spiel vom FCB eine Absage erhalten. Lyssa hatte dieses Mal die Dauerkarte von den Fair Dynamites, ich hatte im Onlineticketing noch ein Ticket mittig auf der Haupttribüne Oberrang bekommen. Mal wieder hatte ich das „große Los“ gezogen. 7 Gladbacher in meinem Block, aber 4 davon neben bzw. hinter mir.
Gegenüber dem Eindhovenspiel wechselte Carlo viermal. Rafinha, Martinez, Vidal und Costa spielten anstelle von Lahm, Boateng, Kimmich und Müller im gewohnten 4-3-3. In der ersten Halbzeit spielte unsere Mannschaft sehr dominant, vergab aber zunächst viele große Torchancen. Schlüssel waren dann die Flanken unserer Außenverteidiger. Vidal brachte uns per Kopf nach einer Flanke von Raffa 1:0 in Führung (16.), Costa traf mit einem Rechtsschuss nach einer Flanke von Alaba zum 2:0-Endstand (31.). Sein anschließendes Selfie mit Freunden am Spielfeldrand wurde wieder deutschlandweit diskutiert. Ancelotti nahm es humorvoll („Das nächste Bild soll er dann mit mir machen“). Die Gladbacher um mich herum wurden immer stiller und freuten sich schon auf die 3. Halbzeit in unserer schönen Stadt.
In der 2. Halbzeit stellte Schubert auf 5er Kette um. Gladbach hatte so besseren Zugriff auf unser Spiel und konnte so verhindern, dass Bayern weiter so häufig über außen hinter die Gästeabwehr kam. Das Spiel war nun etwas ausgeglichener. Bayern tat aber auch nur das nötigste und Gladbach hatte nur eine nennenswerte Torchance durch Hahn.
„Meine Gladbacher Nachbarn“ gratulierten per Handschlag und ich wünschte ihnen noch einen schönen Abend. Insgesamt mal wieder ein Beispiel, dass sich Fans verschiedener Vereine gut verstehen können, wenn man doch nur gegenseitig Respekt voreinander hat.
So hatten wir also das zweite Mal an diesem Tag Fohlen verputzt. Pünktlich um 23 Uhr fuhren wir in Grainau auf den Hof. Wir schauten uns noch das Sportstudio an und tranken dazu eine Schneider Weisse auf den gelungenen Ausflug in die Landeshauptstadt.
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